Eigene Unterrichtsphilosophie
Mir ist es wichtig, dass die Teilnehmer mehr und mehr Bewusstsein für ihren eigenen Körper entwickeln. Zunächst geht es um die Wahrnehmung des Körpers, wie er jetzt ist. Sind automatisierte Haltungs- und Bewegungsmuster erst einmal erkannt, können sie ggf. auch geändert werden.
Die Methode nach B.K.S. Iyengar (siehe dort) ist hervorragend dazu geeignet, den Kör-
per präzise wahrzunehmen, ungünstige Haltungs- und Bewegungsmuster aufzuspüren und diese zu korrigieren. Ich fühle mich jedoch frei, auch andere Methoden, wie z. B. Rückenschule etc., in meinen Unterricht zu integrieren, wenn es mir passend erscheint.
Eine regelmäßige Übungspraxis, wird positiven Einfluss auf die Körperhaltung haben. Körper und Geist sind jedoch nicht zu trennen; sie korrespondieren miteinander.
Die achtsame Arbeit am Körper wird nach und nach auch immer mehr das gesamte Bewusstsein und die "Sicht der Dinge" verändern. Die eigenen Bedürfnisse – jenseits
der äußeren Erwartungen – werden mehr und mehr wahrgenommen.
Unabhängig von der Methode oder Übungstradition ist es das Ziel der Yogapraxis,
die "Bewegungen des Bewusstseins zur Ruhe zu bringen"
(citta vrtti nirodhah, Y.S. I.2). Auch, wenn dieses Ziel als unerreichbar erscheint, so arbeiten wir doch daran, immer mehr Meister unseres Verstandes zu werden anstatt weiterhin dessen Sklave zu sein.
Beim Üben der Asanas bündeln wir unsere gesamte Aufmerksamkeit und sind so mit dem vollen Bewusstsein ganz in unserem Körper und nehmen dessen Reaktionen wahr. Auch im mentalen und emotionalen Bereich. So arbeiten wir uns langsam Schritt für Schritt von Außen nach Innen und bringen Ruhe und Klarheit in unseren Geist.
Wir machen die Erfahrung, dass uns die bewusste Präsenz im gegenwärtigen Moment ein Gefühl von Wohlbefinden und innerem Frieden schenkt .
Es geht darum, beim Üben immer mehr und immer länger im jetzigen Augenblick zu bleiben und die Konzentration aufrechtzuerhalten. Und es geht darum, dieses Verhalten zu kultivieren und in den Alltag zu integrieren, um auch außerhalb der Stunde immer mehr Yoga zu leben.